Game Guide

Ein VPin setzt sich im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten zusammen:

  • Gehäuse und Bedienelemente
  • Monitore (Playfield, Backglass, ggf. DMD)
  • Computer
  • Soundsystem
  • Controller
  • Force Feedback und Gimmicks

Gehäuse und Bedienteile

Für den Bau eines Gehäuses muss man sich Gedanken machen um

  • Design
  • Konstruktion
  • Holz und weitere Materialien
  • Abdeckglas, Siderails, Lockbar
  • Coindoor
  • Bedienelemente
  • Deko

Design 

In den meisten Fällen besteht der Wunsch, dass der VPin hinsichtlich Form und Größe später so aussieht wie das, was man selbst unter einem „echten“ Flipper versteht. Dabei wird meist nicht berücksichtigt, dass sich vor allem die Form im Laufe der Epochen fortlaufend verändert hat.

Die beiden Elemente „Body“ und „Backglas“ gab es schon immer, nur waren anfangs die Bodys grade und eher flach, später schräg und hoch. Bei den graden Bodys lag das Playfield mit einer Schräge von ca. 7° im Body. Bei einem modernen Body hat das Playfield weniger Neigung aber neigt sich der Body selbst. Grund für diese Konstruktion sind Aufbauten (z. B. Rampen), die sich im hinteren Teil des Playfields befinden und viel Raumhöhe fordern aber die es bis in die 80er kaum gab.

Abbildungen: Von oben nach unten:

  • Sog. „Woodrail“-Flipper aus den 50ern
  • typischer EM-Flipper der 70er
  • DMD-Flipper der 90er
  • moderner Multimedia-Flipper

Kommentar:

Wähle die Form, zu der Du den meisten Bezug hast. Bedenke aber, dass sich ein grader Body einfacher bauen lässt, als ein abgeschrägter. Wenn die Proportionen stimmen und Du Konstruktions-fehler meidest sieht jede Variante „echt“ aus. Ich selbst bevorzuge Midi-VPins im Woodrail-Design. 

Konstruktion

Bezüglich der Konstruktion und weiteren Bauplanung bieten sich 3 Möglichkeiten an:

  • Kauf eines VPin-Gehäuses oder-Bausatzes
  • Nachbau von Vorlagen und Bauberichten 
  • Eigenkonstruktion

Kauf

Von verschiedenen Anbietern, wie z. B. Tukkari, AVO-Pinball oder VPin-Shop werden fertig montierte Gehäuse oder Bausätze sowohl für Midi- als auch Full-Size-VPins angeboten. Hier ist genau darauf zu achten, welches Holz verwendet wurde und welche weiteren Teile, wie z. B. Siderails, Lockbar oder Decals im Preis enthalten sind.

VPin-Widebody Bausatz von Tukkari

 

VPin-Widebody Bausatz von Tukkari
VPin-Widebody Bausatz von Tukkari

Kommentar:

Gegen Bausätze oder fertig montierte Gehäuse ist nichts einzuwenden, obwohl aufgrund geringer Stückzahlen das Preis-Leistungsverhältnis nicht das Beste ist. Für einen Midi-VPin lohnt sich das m. E. nicht, weil der Bau simpel ist (grader Body vorausgesetzt). Wenn es ein Full-Size-VPin sein soll, würde ich zu einem Tukkari-Bausatz greifen (Abb. 6), weil es einfach eine Menge Arbeit erspart.

Nachbau

Es gibt so etwas wie die Bibel zum VPin-Bau und das ist „The New Pinscape Build Guide“ von Michael Roberts, 2016 erstmals erschienen, 2019 grundlegend revidiert. Roberts beschreibt fachkundig den Bau eines VPins in jeder gewünschten Detailtiefe und mit maximalen Qualitätsansprüchen. Ein besonders langes Kapitel wird dem Thema „Cabinet Body“ gewidmet. Wer seinen VPin erfolgreich nach Roberts Vorgaben baut kann sicher sein, die bestmögliche Pinball-Simulation gebaut zu haben und dabei viel Geld losgeworden zu sein, zumal bei Roberts nur Full-Size in Frage kommt.

Es geht auch sehr viel einfacher. So gibt es z. B. auf der Website https://www.virtual-pinball-cabinet.com/ ein gutes Tutorial und auf der Seite Klomp.de erfährt man, wie man einen „echten“ Flipper-Automaten in einen VPin umwandeln kann. Hilfreich sind auch die FAQ-Sammlung auf der Website Flippermarkt.de. Letztere Website ist auch absolut empfehlenswert, wenn man Hilfe braucht.

Kommentar:

Vorsicht mit „The New Pinscape Build Guide“, wenn Du nicht über das entsprechende handwerkliche Können und Werkzeug verfügst. Schau Dir erstmal in Ruhe an, was der Guide Dir zumutet. Zum Nachschlagen ist das Werk bestens geeignet; zum Nachbauen nur bedingt; da gibt es einfachere und günstigere Möglichkeiten.

Eigenkonstruktion

Für die Konstruktion eines VPins sollte feststehen, welche Elemente verbaut werden sollen und welche Ansprüche gestellt werden: 

 

Minimalistisch

Ausgewogen

Ambitioniert

Body

Grade

Grade

Relativ hoch, oben schräg

Backbox

Grade ohne Sound-Panel, feststehend

Grade mit Sound-Panel feststehend

Angeschrägt mit Sound-Panel, umklappbar

Monitore

2

3

3

Sound

2 x PC-Speaker

2.1 PC-System

Hochwertiges 2.1 System

Siderails

Holz oder Metall

Holz oder Metall

Original

Lockbar

Eigenanfertigung Holz

Eigenanfertigung Holz

Original

Coindoor

Nein

Ja

Ja

Beine

Holz

Holz oder Original

Original

Abdeckglas

Nein

Evtl. für Playfield

Ja für Playfield, evtl. auch für Backbox

Plunger

Nein

Ja, fake

Ja, analog

Topper

Nein

Nein

Evtl.

Force-Feedback

SSF

SSF

SSF und ggf. Schützen

Toys

Nein

Nein

Ja

LED-Illu

Nein

Nein

Ja

Dekor

Normale Dekorfolie

Normale Dekorfolie

Normale Dekorfolie und Decals

Tabelle. 2: Ansprüche beim Bau eines VPX 8-kompatiblen VPin. Nicht berücksichtigt sind die Ansprüche an die Monitore (vergl. Kap. 3.2.) und an den PC 

Unabhängig von den genannten Ansprüchen kann man im Lockbarbereich Steuerelemente für Arcadegames einzubauen, so dass mit dem VPin auch Videospiele gezockt werden können.

Am einfachsten ist es, wenn Du zwei Kisten (Body und Backbox ) separat anfertigst und bestückst. Am Bestimmungsort wird der Body mit Beinen versehen und die Backbox auf den Body montiert. 

Worauf zu achten ist:

  • Aktive Lüftung für den Body, wenn sich der PC innen befindet.
  • Die Buttons und der Plunger benötigen nach innen hin Platz.
  • Alle im Body und in der Backbox verbauten Elemente müssen ohne großen Aufwand zugänglich sein.

Kommentar:

Fang nicht an zu bauen, wenn noch nicht alle Teile „an Bord“ sind und misstrau den Maßangaben der Hersteller. Je komplizierter Deine Konstruktion ist, umso mehr ist eine präzise und detaillierte Konstruktionszeichnung notwendig. Ich verwende hierzu die Internet-Version von „Sketchup“; visuell überzeugend und leicht zu erlernen. Ebenso wichtig ist das Anlegen einer Stückliste. 

Holz und weitere Materialien

Grundsätzlich stellt sich schon gleich zu Anfang die Frage: MDF oder Siebdruck?

  • Das Kürzel „MDF“ steht für mitteldichte Faserplatte; ein holzähnliches Material, welches aus fein zersägtem Holz, Leim und weiteren Zusatzstoffen hergestellt wird. MDF gibt es bei Obi u.a. in den Dicken 10, 12, 16, 19 und 22 mm.
  • Siebdruckplatten sind Sperrholzplatten, bei denen mit Phenolharz eine besonders strapazierfähige braun-schwarze Oberfläche geschaffen wird, die auf der einen Plattenseite glatt ist und auf der anderen Seite eine raue Siebstruktur vorweist. Wenn diese Oberfläche fehlt wird von „Multiplex“ gesprochen. Siebdruckplatten sind u. a. in den Dicken 9, 12, 15, 18 und 21 mm bei Obi erhältlich.

Beide Plattenarten sind in Baumärkten mühelos erhältlich und können dort auch zugeschnitten werden. Zu den Vor- und Nachteilen:

 

Vorteile

Nachteile

MDF

·      Preiswert

·      Leicht

·      Formtreu

 

·      Weniger stabil, als Siebdruck

·      Folien kleben nicht so gut

·      Quillt bei Feuchtigkeit schnell auf

·      Schlecht für SSF (vergl. Kap. 3.3.1)

Siebdruck

·     Stabil, belastungsfähig

·     Wasserfest

·     Gut für Folien (glatte Seite)

·     Gut für SSF (vergl. Kap. 3.3.1)

·      Teuer

·      Schwer

·      Mitunter sind die Platten verzogen

Tab. 3: Vor- und Nachteile MDF vs. Siebdruck

 

Mini

Midi

Full-Size

MDF

Siebdruck

MDF

Siebdruck

MDF

Siebdruck

Body Seiten

16

12

16

15

19

18

Body Boden

-        *

9

-        *

9

-        *

12

Body Keyboard

10

9

10

9

12

12

Backbox Seiten

12

12

16

15

16

15

Backbox Rücken

10

-

10

-

10

-

Tab. 4: Holzstärken in mm bezogen auf VPin-Größen und Materialien

Kommentar:

Siebdruck ist sehr viel wertiger als MDF aber dafür auch doppelt so teuer. Aber wenn die Platten mit Dekorfolien überzogen werden, wird äußerlich kaum erkennbar sein, welches Material verwendet wurde. Das Argument mangender Stabilität ist bei Wahl geeigneter Plattenstärken (siehe Tab. 4) und Vermeidung von Querschnitt-Verschraubung (siehe nachfolgender Text) nicht zu halten. Siebdruck-Befürworter weisen darauf hin, dass der VPin bei Verwendung von MDF zu leicht sein könnte.

Holz-Verbindungen 

Abbildungen: Methoden, um Holzplatten miteinander zu verbinden (von oben nach unten): Direkt in den Querschnitt der Platte schrauben / in eine Stützleiste (Quadratleiste 20 x 20 mm) schrauben bzw. durch die Stützleiste in die Platte / Verbindungswinkel verwenden

Kommentar:

Um eine schöne Oberfläche zu haben versuche ich die Platten von innen her zu verschrauben. Bei dicken Platten kann man das durch die Stützleiste machen, bei dünnen nur mit Verbindungswinkeln. Am meisten schiefgehen kann bei der Querschnitt-Verschraubung (vor allem bei MDF), weil die Schraube bei Belastung ausbrechen kann.

Abdeckglas, Siderails und Lockbar

Bei einem „echten“ Flipper wird die Spielfläche mit einer Glasplatte zum Schutz vor Zugriffen abgedeckt. Bei einem VPin ist das nicht unbedingt notwendig aber schick und sinnvoll, weil es den Playfield-Monitor vor Beschädigungen schützt. Geeignet ist sog. „Luxar“-Glas, zugeschnitten erhältlich beim Glaser Deines Vertrauens. Für die Backbox erübrigt sich ein Abdeckglas.

Problem bei einer Glasabdeckung ist die Einfassung. Bei einem „echten“ Flipperautomaten erfolgt das mittels der Siderails und einer „U-Glasführungsleiste“ (Abb. 9). Man kann die Glasscheibe vorn aus dem Cabinet herausziehen, nachdem man die Lockbar entfernt hat. Das klappt wunderbar, wenn Glasscheiben, Siderails, U-Schiene, und Lockbar zueinander passen, so dass sie praktisch eine Einheit bilden. Bei einem Full-Size-VPin kann man das originalgetreu nachbauen. 

Der Anbieter PU-Parts hat sich auf solche Dinge spezialisiert und wenn Du Dich für einen Bausatz entschieden hast sollte der Anbieter für die Glaseinfassung entsprechende Lösungen parat haben. 

Wenn Original-Siderails nicht in Frage kommen, kannst Du das Glas mit Winkelleisten aus Holz oder Edelstahl einfassen, die natürlich auf die Stärke der Seitenwandung abgestimmt sein müssen. Auf Gehrung zugeschnittene Holz-Winkelleisten sind auch für die Einrahmung der Backbox die richtige Lösung.

Etwas heikel ist der vordere obere Abschluss des Bodys, die Lockbar. Aus meiner Sicht gibt es 3 Möglichkeiten

Abbildungen: Lockbar (von oben nach unten). Original-Lockbar (aus The New Pinscape Build Guide), Verwendung einer Holzplatte, Umrandung mit Falzleisten

  • Verwendung einer Original-Lockbar, wobei unterschiedliche Bauformen existieren. Wichtig ist die Frage, wie die Verriegelung der Lockbar erfolgen soll. Bei den neueren Stern-Tischen geht das mit einfachen Spannverschlüssen, bei Williams-Flippern mit einem sog. „Receiver“. Das Ent- und Verriegeln erfolgt durch die geöffnete Coindoor. 
  • Anfertigung einer Holz-Lockbar aus einer Massivholzplatte. Die Befestigung kann mit Spannverschlüssen oder durch Verschraubung erfolgen.
  • Verzicht auf eine Lockbar, indem als Siderails und zum Frontabschluss runde Falzleisten verwendet werden, in die oben eine Holzplatte eingelassen wird.

Kommentar:

Die Kombination Glasplatte + Original Siderails + Original Lockbar macht das Projekt um mind. 300 € teurer. Ich selbst habe bei allen Projekten auf eine Glasplatte verzichtet, ohne etwas vermisst zu haben und favorisiere die Lösung mit der Holzplatte in Verbindung mit Holzleisten

Coindoor

Bei einem echten Flipper-Automaten dient die Coindoor zum Münzeinwurf und bietet einen Zugang zum Münzbehälter und zur Entriegelung der Lockbar. Bei einem VPin gibt es für den Einbau einer Coindoor keinen zwingenden Grund, zumal normalerweise kein Münzeinwurf vorgesehen ist. Über eine Coindoor kann aber ein praktischer Zugang zur Lautstärke-regelung und PC-Schnittstellen geschaffen werden. 

Kommentar:

Eine Coindoor ist durchaus praktisch. Ich würde mich dafür entscheiden, wenn die Möglichkeit besteht, statt eines Münzeinwurfs einen Schalter zu verwenden

Bedienelemente

Zur Bedienung eines VPins brauchst Du zumindest Buttons (Flipperbuttons und Funktionsbuttons) und ggf. einen Plunger (zum Kugelabschuss) und, falls eine Arcade-Funktion gewünscht ist, weitere Buttons sowie einen Joystick.

Buttons

Flipper-Buttons dürfen keinen Klick-Widerstand aufweisen, was aber bei einem normalen Arcadebutton der Fall wäre. Sog. Leaf-Switch oder Gold-Leaf-Buttons fehlt ein solcher Widerstand, wobei Leaf-Switch-Buttons mit Blattfedern und Gold-Leaf-Buttons mit einem eingebauten Schalter funktionieren. Für alle anderen Schaltungen kannst Du ganz normale Arcadebuttons verwenden. Du musst Dich nur noch entscheiden, ob Du sie beleuchtet oder unbeleuchtet verbauen willst.

Hinweis: Wenn es beleuchtete Buttons sein sollen bitte darauf achten, dass sie unter 5V laufen, damit Du sie an den Controller anschließen kannst und Du kein extra Netzteil brauchst.

Im Normalfall benötigst Du 7 Buttons:

  • Flipper links und rechts (Leaf-Switch oder Gold-Leaf)
  • Magna-Safe links und rechts (für Sonderfunktionen der Flippertische)
  • Coin-Button (evtl als Bestandteil einer Coindoor 
  • Start-Button (zum Spielstart)
  • Esc-Button (zur Beendigung des Tisches)
  • Bei Arcadefunktion kommen 3 weitere Buttons hinzu.

Kommentar: Ich habe bei meinen Projekten meist durchgehend unbeleuchtete Gold-Leaf-Buttons verwendet. 

Plunger

Bzgl. des Plungers bieten sich 3 Möglichkeiten:

  • Bei Pinball-Programmen wie VPX 8 kann der Kugelabschuss über einen Button erfolgen, wodurch sich ein Plunger erübrigt. Man kann also statt eines Plungers auch einen Big-Button einbauen. 
  • Anderseits gehört bei vielen Usern ein Plunger einfach mit dazu und kann als analoger Plunger für VPins erworben werden (Abb. 14). Ein analoger Plunger verhält sich bei einem VPin exakt so, wie es bei einem „echten Flipper“ der Fall wäre.
  • Weil einige Tische keinen Plunger haben braucht man in diesen Fällen ohnehin einen Button, den man z. B. unterhalb des Plungers montieren kann. Als Alternative kann man einen Fake-Plunger einbauen, also einen Plunger, an dessen Ende sich ein Schalter befindet, der beim Zurückziehen der Feder aktiviert wird.

Hinweis: Vor dem Kauf eines Plungers muss geklärt sein, ob und wie er mittels des verwendeten Controllers angesteuert werden kann. 

Kommentar: Ein Plunger ist zwar nicht notwendig aber nett anzusehen. Ich bevorzuge die Fake-Lösung.

Joystick

Für eine Arcade-Funktion ist ein 8-Wege-Joystick und sind mind. drei Zusatzbuttons erforderlich. Geeignet sind normale Einbau-Joysticks mit einem kurzen Hebel

Deko

Meist wird es notwendig sein, das Aussehen des Gehäuses mit Farbe, Stencil-Kits, Folie oder Decals zu verbessern:

  • Farbe bzw. Holzlack ist prima für geschliffene Holzleisten. Bei MDF musst Du zuvor schleifen und grundieren und bei Siebdruck-Platten (glatte Seite) hält die Farbe nicht gut.
  • Stencil-Kits sind Schablonen für die Sprühlackierung von Flipper-Gehäusen. Kommt nur für Full-Size in Frage.
  • Am einfachsten geht es mit normaler Dekorfolie (z. B. D-C-Fix), wobei die glatte Fläche einer Siebdruckplatte weit besser geeignet ist, als eine MDF-Oberfläche. Hinweis: Wenn die Folie über eine Kante gezogen werden soll hilft es, wenn sie mit einem Fön erwärmt wird. 
  • „Decals“ sind fertig zugeschnittene passgenaue Folien, die man auf die Gehäuseteile kleben kann und die i. d. R. als Sets angeboten werden.

Kommentar:

Bei einem Full-Size VPin würde ich Decals verwenden und die unbeklebten Flächen schwarz lackieren bzw. besprühen; bei Mini- oder Midi kommt m. E. vor allem Dekorfolie in Frage.

Monitore

Playfieldmonitor

Von einem Playfieldmonitor ist zu verlangen, dass er 

  • ein Seitenverhältnis von 16:9 hat und grade ist (größere Monitore sind oft gebogen)
  • Bewegungen flüssig und verzögerungsfrei darstellt (Bildwiederholfrequenz von mind. 120 Hz)
  • über eine entsprechende Auflösung verfügt, d. h. mind. 1920 x 1080 (Full HD) aber möglichst WQHD (2.560 x 1.440) oder 4K (3840 x 2160).
  • Farben auch aus einem seitlichen Blickwinkel natürlich wiedergibt, d. h. mögl. IPS
  • und vorzugsweise ein schwarzes Gehäuse hat.

Zur Größe von Monitoren siehe Kap. 2.2. Wichtig ist auch, dass das Design für den Einbau geeignet ist, so dass man auch nach dem Einbau an die Bedienungselemente gelangen kann und dass die Kabel-Buchsen so platziert sind, dass eine vernünftige Kabelführung möglich ist.

Backglassmonitor

Geschichtliches

Als „Backbox“ bezeichnet man den hinteren, vertikalen Teil eines Flipper-Automaten; die Scheibe innerhalb der Backbox wird „Backglass“ genannt. Bzgl. der Backglasses bzw. der Backbox können 3 Epochen unterschieden werden (Abb. 16):

  • EM-Epoche. Bei den elektromechanischen (EM) Flippern bestanden die Backglasses aus bedrucktem Glas und hatten ein nahezu quadratisches Format (ca. 4:5), wobei die elektromechanischen Punkteanzeigen innerhalb des Backglasses platziert waren. Auch bei den frühen vollelektrischen (SS) Flippern erfolgte die Punkteanzeige im Backglass.
  • DMD-Epoche. Ab den 90er Jahren wurde bei Flipper-Automaten der Sound wichtiger; bis dahin war das nebensächlich. Es wurden daher „Speaker-Panels“ (auch „Grill“ genannt) geschaffen, welche die Backbox in Backglass und Speaker-Panel aufteilten. Das Speaker-Panel befand sich meist unterhalb des Backglasses und beschnitt dieses um etwa 20 bis 30%, so dass die Ausmaße der Backbox annähernd gleichblieben. In der linken und rechten Seite des Panels waren Lautsprecher („Speaker“) eingebaut und in der Mitte ein LED-Display, bzw. später ein DMD (Dot-Matrix-Display). Das Backglass diente ab dieser Epoche nicht mehr der Punkteanzeige und war nur noch Deko. Zudem wechselte das Format 4:5 zu 16:10 oder 16:9. 
  • Multimedia-Epoche. Ab 2016 kamen Flipper auf den Markt, bei denen das DMD durch einen normalen 16:9 Monitor abgelöst wurde, um auf diesem diesem Punkte und Videoclips wiederzugeben. Bei diesen Flippern ist die Soundbar breiter als zuvor, wodurch die Backbox etwas höher und das Backglass-Format von 16:9 beibehalten wurde.

Abbildungen: Backboxes (von oben nach unten): EM-Epoche, DMD-Epoche, Multimedia-Epoche

Auswirkungen der Seitenverhältnisse: Oben 4:3, unten 16:9

Im Gegensatz zu den Playfields haben sich also die Maße und Seitenverhältnisse der Backglasses im Laufe der Epochen geändert; wogegen der Backglass-Monitor eines VPins immer derselbe ist und für alle Backglass-Darstellungen herhalten muss. Verzerrungen sind also kaum zu vermeiden. 

Hinweis: Bei VPX 8 gibt es für einige EM-Tische Backglass-Dateien, die so modifiziert wurden, dass sie verzerrungsfrei auf einem 3-Monitor-System mit 16:9 Monitoren dargestellt werden.

2- oder 3-Monitoresysteme

Mini-VPins laufen am besten mit einem 2-Monitor-System. Bei Midi-VPins sollte dagegen entschieden werden, ob mit 2 oder 3 Monitoren gespielt werden soll.

  • Bei einem 2-Monitorbetrieb gibt es nur einen Playfield- und einen Backglass-Monitor. DMD-Darstellungen werden ins Backglass geschoben, was aber nur bei 4:3-Monitoren gut aussieht.
  • Bei einem 3-Monitorbetrieb gibt es für das DMD einen Extra-Monitor, der mittig innerhalb eines Sound-Panels positioniert wird .

Monitorarten

Somit eigen sich für Backglasses folgende Monitorarten:

  • Wer bevorzugt alte elektromechanische Flipper spielt und einen 2-Monitorbetrieb o. k. findet, ist mit einem 4:3 Monitor (Auflösung 1280 x 960) gut bedient. Weil aber solche Monitore nur bis 21“ erhältlich sind, kommt sowas nur für Mini- oder Midi-Flipper in Frage.
  • Für Midi-VPins im 3-Monitorbetrieb eignen sich vor allem 16:10-Monitore mit einer Auflösung von mind. 1680 x 1050, die bis zu einer Größe von 24“ erhältlich sind.
  • Für Full-Size-VPins bleiben nur 16:9-Monitore mit einer Diagonale von 32“übrig, Verzerrung hin oder her. Ein-3-Monitor-Betrieb ist somit bei Full-Size obligatorisch. 
  • Grundsätzlich gilt: Bei Backglass- Monitoren sind Kriterien wie Bildwiederholfrequenz, Auflösung oder Blickwinkelstabilität nebensächlich.

DMD-Monitor

Die damaligen DMDs hatten unterschiedliche Größen und Auflösungen. Es gab sie monochrom (meist orange) und farbig. Die typische Auflösung betrug 128 x 32 bei einem Seitenverhältnis von 4:1; die Größe lag bei 320 x 80 mm.

Es bieten sich 3 Möglichkeiten an:

  • Gebrauchtes Original-DMD (wobei es bzgl. der Hersteller Eigenheiten zu beachten sind).
  • Universell einsetzbares neues DMD (Kosten ca. 300,-)
  • Normales Display mit passender Breite.

Hinweis: Beim DMD-Monitor müssen die Kabel-Buchsen und/oder die Bedienelemente so positioniert sein, dass ein Einbau möglich ist (u. U. durch Verwendung von Winkelsteckern)!

Kommentar:

Ich würde mich ganz klar für ein 3-Monitor-System entscheiden, weil es einfach besser aussieht und weil unter VPX 8 die Einrichtung des DMD-Feldes sehr viel einfacher ist. 

Der Playfield-Monitor ist neben dem Computer die wichtigste Komponente. Ich halte es für unklug, hier Kompromisse einzugehen und ich würde auch keinen Gebrauchten nehmen.

Der Backglass-Monitor kann dagegen sein, wie er will; da wirst Du kaum Unterschiede bemerken. Nach heutiger Sicht würde ich bei einem Midi ein 3-Monitor-System bevorzugen und wegen möglicher Verzerrungen lieber einen 16:10 nehmen, als einen 16:9. 16:10-Monitore mit einer Diagonale von 22“ bekommst Du jederzeit gebraucht in sehr guter Qualität.

Bzgl. des DMD-Monitors würde ich mich für die dritte Möglichkeit entscheiden, um auch Multimedia-Tische spielen zu können. Wer solche Tische nicht leiden kann mittels einer Blende leicht das gewünschte Format erzeugen. 

Computer (PC)

Positionierung

Normalerweise wird der PC auf dem Boden des VPins montiert. Er kann aber auch außerhalb des Gehäuses positioniert werden und somit auch für weitere Zwecke genutzt werden. Wenn der PC im Gehäuse platziert werden soll ist zu überlegen, ob man alle Hardware-Komponenten im Gehäuse belässt oder sie auf die Bodenplatte des VPins montiert.

Komponenten (bezogen auf den Betrieb mit VPX 8)

Welche PC-Komponenten Du benötigst hängt davon ab

  • ob Du ein 2- oder 3-Monitor-System betreibst
  • mit welcher Auflösung und Bildwiederholfrequenz die Monitore laufen
  • und welche Ansprüche an die Detailtreue und Zukunftssicherheit bestehen.

Ich unterscheide 3 Anspruchsklassen (Vorschläge):

 

Low-Level

Mid-Level

High-Level

Playfield-Monitor

1920 x 1080, 60 Hz

2560 x 1440, 16:9 /120 Hz

3840 x 2160 / 16:9 / 144 Hz

Backglass-Monitor

1280 x 800, 60 Hz

1600 x 1200 / 4:3 / 60 Hz

1680 x 1050 / 16:10 / 60 Hz

1920 x 1080 / 16:9 / 60 Hz

DMD-Monitor

 

10“ / 16:9

1024 x 600, 60 Hz

1280 x 720 / 16:9 60 Hz

CPU

Intel Core I3-10105F

Intel Core I5-10600KF

oder AMD Ryzen 5 5600G

Intel Core I7-12700K

oder AMD Ryzen 7 8700G

Grafikkarte

GTX 1650

RTX 5060

RTX 3070

RAM

8 GB

16 GB DDR5

32 GB DDR5

Festplatte

500 GB SSD

1 TB SSD

Betriebssystem

Windows 11 Prof.

 

Das PinUpPlayer- bzw. VR-Problem

Der Hardwarehunger von VPX 8 lässt sich auch bei höheren Auflösungen mit einer Mid-Level-Konfiguration problemlos wuppen. Das kann bei den Multimedia-Tischen durch die Wiedergabe von Videoclips und weiteren Dateien durch Programme wie den den PinUpPlayer anders sein. Hohe Hardwareanforderungen hast Du auch, wenn Du den VPin in Verbindung mit einer VR-Brille (z. B. Meta Quest 3) betreiben willst.

Kommentar:

Ich betreibe meinen VPin ohne VR und habe diesbezüglich auch weder Erfahrung, noch Wissen. Daher lasse ich dieses Thema weitgehend außen vor. Eine hilfreiche Anleitung zu diesem Thema findest Du hier: https://www.vpinball.de/index.php/virtual-pinball/vr-4-vpx 

Zur CPU

Bislang war es bei Visual-Pinball immer so, dass die Taktung des einzelnen Kerns mehr zählte, als die Anzahl der Kerne, was aber hinsichtlich des PinUpPlayers- bzw. VR-Problems nur eingeschränkt behauptet werden kann. Der Basistakt sollte also nicht unter 3,6 GHz liegen und weniger als 4 Kerne sind auch nicht mehr zeitgemäß. Da VPX 8 eine dedizierte Grafikkarte benötigt sind CPU- oder Mainboard-Grafikarten sinnlos, stören aber auch nicht weiter.

Zur Grafikkarte

Für VPX 8 ist Grafikkarten mit Nvidia-Chips der Vorzug zu geben, weil über Probleme mit AMD-Grafikkarten berichtet wird. Der Grafikspeicher sollte 4 GB und bei hochauflösenden Monitoren 6 GB nicht unterschreiten (je mehr umso besser). 

Kommentar:

Wenn es sich nicht gerade anbietet, den PC auch für andere Zwecke zu benutzen, würde ich ihn mitsamt dem Gehäuse in den Body einbauen (sofern der Platz dafür da ist). Low-Level kommt für mich nur beim knappen Budget oder einem Mini-VPin in Frage. Für einen guten Mini- oder Midi-VPin reichen die Mid-Level Komponenten; nur bei Full-Size oder VR-Nutzung sollte es High-Level sein.

Sound-System

VPX 8 unterscheidet hinsichtlich des Sounds 2 Kanäle:

  • Backglass, hauptsächlich vorgesehen für die von einem ROM erzeugten Klänge, wie Musik und Sprache, die als „Music“ bezeichnet werden 
  • und Table, vorgesehen für die von der Kugel verursachten Spielgeräusche, den „Sounds“.

Ich empfehle Dir daher zwei verschiedene Soundkarten zu verwenden:

  • die eingebaute Soundkarte, um die Music Lautsprechern zuzuleiten
  • und eine zusätzliche USB-Soundkarte, die Sounds über sog. „Transducer“ (Schallwandler) im Sinne eines Force-Feedbacks spürbar zu machen.

Lautsprecher

Für VPins eignen sich vor allem 2.1-PC-Lautsprecher, d. h. Systeme mit 2 Satellitenlautsprechern und einem Subwoofer. Die Satelliten werden links und rechts hinter dem Sound-Panel montiert und der Subwoofer innerhalb oder außerhalb des VPin-Gehäuses. Die externe Platzierung des Subwoofers (z. B. mit Bluetooth-Verbindung) macht bei leistungsfähigen 2.1-Systemen Sinn, weil sonst der Subwoofer das Ascellerometer beeinflussen könnte.

2.1-Soundsystem Logitech Z625

Transducer TT25 von Dayton

Transducer

Transducer (auch „Exciter“ genannt) sind Lautsprecher, bei denen die Schallerzeugung über Flächen wie z. B. Holplatten und nicht über eine Membrane erfolgt, so dass der Schall als Vibration spürbar wird. Im Gegensatz zu einem PC-Lautsprechersystem wird für Transducer ein externer Verstärker benötigt. Diese Methode wird bei VPins „SSF“ (von „Surround Sound Feedback“) genannt.

Kommentar:

Für EM-Tische und den größten Teil der DMD-Tische ist es egal, welches Soundsystem verbaut ist. Multimedia-Tische profitieren dagegen von einer 2.1-Anlage mit „Wumms“. Wenn´s nicht so heftig sein soll empfehle ich die Wavemaster MX3 +BT, anderenfalls die Logitech Z625 (siehe Abb. 18), wobei dann der Subwoofer außerhalb des Bodys stehen sollte, um nicht dauernd ein Tilt-auszulösen.

Für die Transducer gilt: Wenn Du für den Boden eine 9 mm Siebdruckplatte verwendest wirst Du bei einem Midi-System mit einem auf der Bodenplatte montierten 8-ohmigen TT25 und einem Lepy-Verstärker auskommen. Bei dickeren Platten oder Verwendung von MDF würde ich zwar bei den TT25 bleiben aber mehr davon installieren (zumindest je einen in der Nähe der Flipper-Buttons). Benötigt wird dann auch ein leistungsfähigerer Verstärker, wie z. B. der AIYIMA A01.

Controller

Im Spielablauf gibt es verschiedene Funktion, für welche eine Steuerungselektronik benötigt wird, die mit dem PC in Verbindung steht:

  • Schaltfunktion der Buttons (2 Flipper links und rechts, mind. 3 Buttons vorn)
  • Ggf. Funktion des analogen Plungers 
  • Ggf. Nudging-Funktion
  • Ggf. Ansteuerung von Toys und LEDs

Eine solche Steuerungselektronik bezeichnet man auch als „Controller“, d. h. Steuergeräte (auch Platinen), mit denen Schaltimpulse zu einem Computer geleitet werden, wie es z. B. bei einer PC-Tastatur der Fall ist. Bestimmte Controller können auch Computer-Impulse an externe Geräte leiten, wie z. B. das Ansteuern einer LED.

Um die Schaltimpulse der Buttons an den PC weiterzuleiten genügt ein ganz normaler Joystick oder Keyboard-Controller, wobei Joystick-Controller möglichst X-Box-kompatibel sein sollten. Bei jedem Pinball-Programm besteht die Möglichkeit einer Zuweisung von Keyboard- oder Joystickimpulsen. 

Für die weiteren Funktionen bedarf es jedoch eines dafür geeigneten Controllers. Derzeit (Mitte 2025) stehen 3 Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Pinscape Pico
  • Dude´s Cab
  • Pin-Control1 oder 2

Mit jedem dieser geeigneten Controller lassen sich Tastenimpulse und Erschütterungen (Nudge) registrieren und an VPX 8 weiterleiten. Auch der Anschluss eines analogen Plungers ist möglich. Das sind alles Input-Funktionen. Um aber Schützen, LEDs oder Gimmicks anschließen zu können (also Output-Funktionen) bedarf es meist Zusatzplatinen.

Zu Pinscape Pico

Bis vor Kurzem war es möglich, eine Steuerungsplatine mit der Bezeichnung „KL25z“ (auch „Pinscape-Platine“ genannt) mittels einer speziellen Konfigurations-Software so zu programmieren, dass alle wichtigen VPin-Funktionen bedient wurden. Diese Möglichkeit besteht jedoch nicht mehr, weil die Platine herstellerseitig so verändert wurde, dass die Konfigurations-Software nicht mehr funktioniert. 

Als Nachfolge-Lösung gibt es Pinscape Pico“. Grundlage ist die kleine preiswerte Raspberry-Platine „Raspberry Pi Pico RP2040“ (ca. 5 €). Erklärt wird das Ganze auf der Website https://github.com/mjrgh/PinscapePico?tab=readme-ov-file 

Zu Dude´s Cab

Dude´s Cab ist eine Steuerungsplatine des französischen Anbieters Látelier d´Arnoz auf der Basis eines übertakteten Raspberry Pico. Dude´s Cab ist mit schraubbaren Anschlüssen versehen, so dass nichts gelötet werden muss. Zudem lässt sich diese Platine besonders leicht programmieren und ist für erweiterte Funktionen vorbereitet. Dude´s Cab ist mit 60 € vergleichsweise günstig.

Zu Pincontrol 1 und 2

Die beiden Controller Pincontrol 1 und Pincontrol 2 werden vom VPin-Shop angeboten. Beide erlauben ad hoc den Anschluss von Schützen, LEDs oder Gimmicks und beide lassen sich leicht anschließen und in VPX 8 einbinden. Der Unterschied zwischen beiden Modellen besteht vor allem in einer breiteren Anwendbarkeit (neben VPX 8 auch für Pinball FX 3) und mehr Anschlüssen. Dafür kostet die Pincontrol 2 auch um die 220 €. Häufiges Problem bei beiden Pincontrol-Platinen sind Lieferengpässe. 

Kommentar:

Flippern ohne Nudging ist kalter Kaffee. Daher würde ich mich für einen der genannten Controller entscheiden und keinen normalen Joystick- oder Keyboard-Controller verwenden.

  • Wer elektrotechnische Kenntnisse und entsprechende Fähigkeiten hat ist mit dem Pinscape-Pico bestens bedient. 
  • Wer das nicht von sich behaupten kann macht mit Dude´s Cab nichts falsch.
  • Wer von vorn herein den Einbau diverser Schützen, LEDs oder Gimmicks plant und den vergleichsweise hohen Preis nicht scheut sollte zu einem der beiden Pincontrol-Platinen greifen.

Hinweis: In jedem Fall sollte man sich beim Anschluss der Buttons an den Controller nach den Herstellerangaben bzw. an der VPX 8-Standard-Zuordnung orientieren (siehe Anhang 9.1).

Force-Feedback und Gimmicks

Force-Feedback

Ebenso wie das Nudging trägt das Force-Feedback (Kraftrückmeldung) maßgeblich dazu bei, die Flipper-Simulation glaubhaft zu machen, so dass es sich anfühlt „wie echt“, weil das Agieren der Kugel (z. B. Kontakte mit Bumpern oder Slingshots) spürbar wird.

Bei VPins lässt sich das mit zwei Methoden erreichen: 

  • SSF und/oder
  • Verwendung von „Schützen“

Zu SSF

SSF (Sound Surround Feedback) wurde bereits. Ein gut eingerichtetes SSF erzeugt die ziemlich echt wirkende Illusion einer agierenden Kugel, ohne dass man auf die Idee kommen würde, dass die Impulse durch Lautsprecher erzeugt werden. Großer Vorteile dieser Methode ist die Möglichkeit der Intensitätsregelung.

Zur Verwendung von „Schützen“

Ein Schütz ist ein ferngesteuerter Schalter, der durch ein Steuersignal aktiviert wird und einen Stromkreis schließt oder öffnet. Weil Schütz- Schaltungen eine spürbare Erschütterung verursachen, werden Schütze in VPins verbaut, um dort mechanische Rückmeldungen von Bumpern, Slingshots und Flippern zu simulieren. Mehrere Schützen werden zu diesem Zweck an diverse Positionen des Bodys montiert und mit dem Controller verbunden. 

Die Ansteuerung der Schützen erfolgt über das Skript des jeweiligen Pinball-Tisches mittels sog. „DOF“ (Direct Output Framework)-Befehle und einem speziellen Plug-In. Wie es genau funktioniert und wie man das Ganze einrichtet wird in ist „The New Pinscape Build Guide“ von Michael Roberts in Kapitel 46 ganz gut erklärt. 

Kommentar:

Ich empfinde ein durch Schütze verursachtes Force-Feedback als unecht (hört sich an, als ob jemand auf Holz klopft) und verwende nur SSF. Weil ich bei den Themen „Schützen“ und „DOF“ weder Erfahrung, noch Wissen habe, gehe ich nachfolgend auf dieses Thema nicht mehr ein. 

Gimmicks

Die bislang vorgestellten und beschriebenen Komponenten kann man als „Basics“ bezeichnen, weil sie zum Betrieb eines VPins einfach notwendig sind. Daneben gibt es auch eine Reihe von zusätzlichen Komponenten, die zwar“nice to have“ aber nicht unbedingt notwendig sind, wie: LED-Lichter, Knocker, Shaker, Chimes oder Topper-Elemente

All diesen Komponenten ist gemein, dass sie über DOF angesteuert werden und einen dafür kompatiblen Controller (ggf. mit Zusatzplatinen) benötigen, der in der Lage ist, eine solche Ansteuerung ausführen zu können. Eine gute Anleitung zum Thema „DOF“ findest Du hier: https://drive.google.com/file/d/0B3u0LX5V8XKwX2V1UUI1ejBSNnM/view?resourcekey=0-fNpwZ8Z1GWVfD_yL2I7DfA 

Kommentar:

Ich kann mit Gimmicks nichts anfangen und würde zusammen mit den Schützen komplett darauf verzichten. Das erspart mir nicht nur unnötige Ausgaben, sondern auch die Beschäftigung mit DOF.

Verzeichnis An / Aus